Venedig Tag 3

Der dritte Tag in Venedig startet mit einem eher trüben Wetter. Die Vorhersage warnt uns schon in der Früh, dass es ein regnerischer Tag werden soll. Dies hält uns jedoch nicht davon ab, erneut die engen Gassen und vielfältigen Geschäfte von Venezia zu erkunden. Diesmal etwas strukturierter als am vergangenen Tag. Also machen wir uns zielgerichtet auf den Weg nach Il Ghetto, dem ehemaligen Judenviertel. Der Reiseführer sagt uns, dass der Platz Campo di Ghetto Nuovo eher selten von Touristen aufgesucht wird, obwohl er so schön sein soll. Nach einer halben Stunde (mit einem Stadtplan findet man auch sofort ans gewünschte Ziel) erreichen wir den Platz über eine kleine Brücke. Der Platz stellt sich jedoch als relativ unspektakulär und gewöhnlich heraus. Es gibt eine Synagoge und koschere Restaurants, aber das war es dann auch schon. Also verweilen wir dort nicht lange und machen uns zwischen den engen Gassen auf den Weg Richtung Rio Terà Farsetti. Dort angekommen treffen wir – wie in den meisten Straßen Venedigs – auf unzählige Geschäfte, die Glasschmuck, venezianische Masken, Statuen, u.v.m. an den Mann (eigentlich eher Tourist) bringen wollen. Zwischen den Geschäften entdecken wir ein nettes Cafè namens Torrefazione Marchi, wo wir für einen kurzen Expresso einkehren.


Am Ende der „Einkaufsstraße“ drehen wir wieder um und machen uns über die Ponte delle Guglie auf den Weg ins Zentrum. Irgendwie gibt es im Ghetto nicht so viel zu sehen und wir erkennen sehr bald, dass das einfache Herumbummeln und Treiben lassen doch viel entspannter und lustiger ist. Andernfalls hätten wir wahrscheinlich auch nie das tolle Restaurant Muro Frari gefunden, dass uns einerseits ein leckeres Mittagessen und andererseits ein trockenes Platzerl bescherte. Ansonsten hätten wir den ca. 10-minütigen sinnflutartigen Regenschauer nicht trocken überstanden. Trotz der guten Fischsuppe am Vorabend hatten wir wieder Lust auf ein leckeres Fischgericht. Also bestellten wir ein Risotto di pesce.


Es sah nicht nur toll aus, es schmeckte auch wirklich sehr gut. Als Nachspeise gab es dann noch eine Calzone – Pizza. Man kann hierbei nicht wirklich von einer Nachspeisen Größe sprechen, aber wie heißt es doch so schön: „Die Augen waren wieder einmal größer als der Magen.“
Nach diesem ausgiebigen Mittagessen war nun wieder ein ausgedehnter Stadtbummel / Verdauungsspaziergang angesagt. Dabei entdeckten wir das eine oder andere kleine Geschäft mit schönem Schmuck und teilweise angsteinflößenden Masken.

Wieder am Canale di San Marco angekommen, beobachteten wir das 290 m lange Passagierschiff Costa Fascinosa, welches gerade auf der Durchreise war. Ich war mir ziemlich sicher, dass die Titanic länger war, aber Hans überzeugte mich davon, dass die Titanic mit einer Länge von "nur" 269 Metern doch kürzer war. Einfach unvorstellbare Maße. Neben diesem riesigen Schiff kam der Markusdom gar nicht richtig zur Geltung.

Als kulturelles Abendprogramm wollten wir uns noch die Biennale anschauen, die alle 2 Jahre in Venedig stattfindet. Am Weg zum Giardini Pubblici (öffentl. Stadtpark), wo sich einige Ausstellungen der Biennale befinden sollten, entnahmen wir an einer Informationstafel, dass die Ausstellungen nur bis 18:00 geöffnet haben. Da es bereits 17:45 war, entschieden wir uns, die lange Riva dei 7 Martiri nicht mehr entlang zuhetzen, sondern die bislang noch unbekannte Via Giuseppe Garibaldi entlang zulaufen. Dort entdeckten wir nach einem Pistazien Eis dann doch Ausstellungshäuser der Biennale, die noch geöffnet hatten. Die Ausstellungshäuser erinnerten an verlassene Geisterhäuser und zeigten unterschiedliche künstlerische Ausstellungsobjekte zu gesellschaftkritischen Themen wie Klimawandel und Kapitalismus.



Zurück aus den Geisterhäusern wurden noch die restlichen Straßen Venedigs in einem Abendspaziergang erkundet.


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