Chennai/Tamil Nadu > Mumbai/Maharashtra

Der Flieger von Chennai nach Mumbai hat gut geklappt. Ich war schon ein bicchen unsicher, da wir den Flug jetzt schon vor gut 2 Monaten gebucht haben und in den indischen Zeitungen dauernd vom Konkurs der Kingfisher Fluglinie zu lesen war. Im Lonely Planet finden wir das Iskcon Hotel, welches einerseits für Mumbai Verhältnisse recht günstig ist (ca. 50€) bei welchem andererseits dabei steht, dass es auch für Menschen geeignet ist, die nicht nur wohnen, sondern auch etwas erleben wollen. Von der Lobby soll man angeblich in den angrenzenden Tempel sehen können.
Am Flughafen also ein Prepaidtaxi genommen. Das zahlt sich schon aus, wenn man in einer neuen Stadt ankommt und so gar kein Gefühl für die Entfernungen hat. Und los gehts. Nach einem guten Stück des Weges, muss das Taxi mit Gas betankt werden. Danach wird die Fahrt erst richtig individuell. Der Wagen nimmt bei eingelegtem Gang kein Gas mehr an und bewegt sich nur noch hüpfend vorwärts. Immer wieder fährt unser Fahrer an den Straßenrand nimmt den Gang heraus, gibt Vollgas und fährt dann wieder los. Hundert Meter weiter werden wir wieder so richtig kräftig duchgeschüttelt und das Spiel geht von vorne los. Wir bieten dem Fahrer an, für die restliche Strecke ein anderes Taxi zu nehmen, aber er sagt, wir sind gleich da und frägt an der nächsten Ecke noch einmal einen Passanten um den Weg. Niemals habe ich abtenteuerlichere Taxifahrten erlebt als hier in Indien. Obwohl, da gabs eine in München..... aber das ist eine andere Geschichte. Irgendwann kamen wir dann doch bei einer Kreuzung an, an der ein Passant sagt, dass es gleich da drüben ist. Ich springe aus dem Taxi und der Fahrer lässt sich überreden, dass wir hier aussteigen. Das Gepäck kommt noch runter und das Taxi fährt weiter. Bezahlt wurde ja schon vorher.
Wir stehen vor einem großen mit Wachmännern gut ausgestatteten Tor hinter dem ein großer weißer Marmortempel ersichtlich ist und fragen nocheinmal nach dem Iskcon. Die Wächter zeigen uns ganz freundlich, dass wir hier richtig sind und den Weg zur Rezeption. Davor wird aber noch unser Gepäck durchleuchtet. Wir erkennen schon, dass wir was auch kommen mag, hier sehr sicher sind.
Diesmal haben wir auch Glück und bekommen auf den ersten Anhieb ein Zimmer im sehr schönen Hotel, das eigentlich die Unterbringung eines Ashrams darstellt. Ashram für reichere Erleuchtung Suchende, stellen wir fest. Neben dem Hotel ist auch gleich die Schule des Ashrams in der zahlreiche Kinder in den Pausen durch die Gänge stürmen. Aber es wirkt alles sehr gepflegt und freundlich. Na und nocheinmal sicher muss ich wirklich anmerken, auch auf den Gängen sitzen Wachmänner die uns auch freundlich weiterhelfen, wenn wir einmal in den weitläufigen Gängen nicht weiterwissen. Eigentlich erkennen wir erst durch die freundlichen Begrüßungen mit "Hare Krishna" wo wir hier gelandet sind. So haben wirs also am Ende unserer Reise doch noch geschafft in einen Ashram einzuziehen. Da könn ma wieder einmal ein Hakerl machen. Nachdem uns der Hunger schon entsprechend plagt, beschließen wir gleich im Hotelrestaurant zu speisen und machen uns auf den Weg ins Erdgeschoß. Hier sind schon zahlreiche Tische besetzt und es gibt heute nur Buffet. Auch nicht schlecht und wir lassen uns gleich einmal zur Kasse führen und zahlen für ein Thali. Thali heisst ja bekanntlich Platte und dafür bekommt man hier einen ein bisschen größeren Blechteller, mit dem man sich dann am Buffet bedienen kann. Gerlinde stellt recht schnell fest, dass da einige der Speisen die sie sich mitgenommen hat eine für sie nicht ganz verträgliche Schärfe aufweisen und versucht einem der Kellner klarzumachen, dass sie gerne einen anderen Teller hätte auf den sie dann halt nur Salat und die milden Nudeln drauf gibt. Das wird schwierig, denn beim Thali Buffet gibts halt nur eine Platte und nicht zwei. Nach längerem Verhandeln gibts dann doch einen kleineren Teller, auf den Gerlinde die scharfen Dinge umladen kann und einen Kellner, der ihr jetzt alle milden Dinge zeigt und auch noch aus der Küche mit allem möglichen daherkommt. Von Fruchtsäften bis zu Mehlspeisen und Eis. Auf keinen Fall darf hier irgendwer hungrig rausgehen. Für mich passt das Essen, obwohl so ein Schweinsbraterl hätt schon dabei sein können. Ich krieg grad wieder einmal die Fleisch Entzugsphase. So richtig satt verlassen wir jetzt unser Hotel und erkunden spazierend die Umgebung. Ziel ist es bis zum Meer zu kommen. Das sollte ja gar nicht so weit weg sein. Wir passieren einen kleinen Tempel mit bunten Figuren und Wandgemälden, kommen auf einen Markt mit Gemüse, Blumen, Nudel, Farben und vielem mehr und sind dann wirklich recht schnell am Strand von Mumbai. Genau richtig zum Sonnenuntergang haben sich hier tausende Menschen versammelt, die den Strand entlang spazieren, Maisstriezel, Erdnüsse und alles mögliche andere zu knabbern kaufen oder einfach nur den Sonnenuntergang beobachten. Die Stimmung ist so richtig entpannend. Wir marschieren auch ein bisschen den Strand entlang und hocken uns dann einfach auf den Boden und lassen das alles hier auf uns wirken. Wir erleben ja nur einen sehr kleinen Randteil von Mumbai, aber der gefällt uns sehr gut und er ist auch sehr entspannt.

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