Von Alleppey mit dem Boot zu Ammas Ashram

Heute machen wir einen Teil der Rundfahrt mit dem großen Boot. Wir planen aber beim Ashram von Amma auszusteigen und uns den einmal anzusehen. Wir möchten ja dort ein paar Tage verbringen. Wir spazieren gemütlich zur Anlegestelle und sind früh genug dort um super Plätze zu ergattern. Bei den Shops am Rande werden noch Wasser, und Knabbersachen gekauft und einen Frühstücks Chai und Kaffee gibts auch noch. Wir sind bereit. Einige Passagiere steigen noch zu und etliche haben auch ihre großen Rucksäcke dabei. Wir erfahren, dass sie bei Ammas Ashram aussteigen wollen. Gemütlich gehts dann über die breiteren Kanäle los durch die Backwaters. Da nicht so viele Passagiere auf dem Boot sind, können wir auch gut von einer Seite auf die andere wechseln um auch immer den angenehmen Schatten zu haben.
Wir legen dann auch noch für eine Mittagspause an, bei der es Thali für alle gibt. Da haben wir jetzt beide mit den Fingern gegessen und ich kann sagen, mir hats geschmeckt.
Nach ca. 4,5 Stunden Fahrtzeit kamen dann auch die Hochhäuser von Ammas Ashram in Sicht. Unser Boot legte an und wir können über eine große Brücke zum Ashram hinüberspazieren. Jetzt sind wir schon gespannt, da das ja der erste Ashram ist, den wir zu sehen bekommen. Er ist von einer großen Mauer umgeben und im Hof gibt es auch gleich Hinweistafeln die auf den Besucherempfang hinweisen. Leider stehen hier auch große Schilder auf denen darauf hingewiesen wird, dass Foto und Filmaufnahmen verboten sind. Auf der offiziellen Seite des Ashrams kann man aber einen Eindruck von der Anlage gewinnen: http://www.amritapuri.org

Hier trennen wir uns von den Besuchern die in den Ashram einziehen und sich registrieren lassen und besuchen gleich einmal Ammas Souvenierladen. Hier gibt es neben spirituellen Figuren natürlich alle möglichen Bilder von Amma, Bücher über sie und von ihr in allen möglichen Sprachen, Schmuck, Tücher aber auch so profane Dinge wie Klopapier und Insektencreme. Eine Verkäuferin spricht sogar Deutsch. So erfahren wir schon einmal, dass das Verkaufen hier zu den freiwilligen Aufgaben der Ashrambewohner gehört und dass es da noch einige andere Aufgaben und Regeln gibt. Auf die Frage, ob Amma denn hier sei, bekommen wir nur die Antwort, dass sie immer im Zimmer der Angesprochenen anwesend sei. Tja, mit der Antwort war uns wirklich nicht weitergeholfen. Am Weg ins Freie begegnen wir dann einer anderen Ashrambewohnerin. Auch schon ein wenig älter und aus Deutschland stammend. Sie kennt Amma schon seit 7 Jahren und ist regelmäßig für längere Zeit hier, erklärt sie uns und das wir das Riesen Glück haben, dass Amma heute eine Segnung am Strand vornimmt, für alle neu Angekommenen und Abreisenden. Auch den Weg dorthin erklärt sie uns ganz genau. Da müssen wir natürlich hin. Am Strand angekommen ist der richtige Platz nicht so schwer zu finden, es liegen schon etliche Matten zur Platzreservierung da und es gibt eine strikte Trennung nach Männern und Frauen. Wobei die Frauen bei den Männern sitzen dürfen, nur die Männer nicht umgekehrt. Wir hocken uns dazu auf den Boden und warten was passieren wird. Der Platz füllt sich immer weiter, die bereitgelegte Matten werden alle belegt, vorne wird auf einem Podest alles für Amma schön hergerichtet. Es dauert ewig und mir tun jetzt schon die Beine weh. Ich wechsle immer wieder zwischen Türkensitz, knien, Beine ausstrecken usw. Da die Menschen sich aber immer mehr zu drängeln beginnen, ist es mit dem Ausstrecken dann Einzige was passiert, ist dass immer mehr Menschen kommen. Wir sitzen wirklich privilegiert 3m vom Podest entfernt. Kleintransporter mit Sesseltürmen kommen immer wieder und ich beneide die Menschen, die in den hinteren Reihen recht bequem sitzen können. Endlich tut sich etwas. Alle am Boden Sitzenden erheben sich um Amma zu begrüßen, es dauert aber dann doch nocheinmal 5min bis sie auch wirklich kommt. Sie marschiert ganz gemütlich, begleitet von einer Schar weiterer Bewunderer und einem weiblichen Bodyguard herein und nimmt am Podest in typischer Meditationshaltung Platz. Sie ist eine stattliche Frau mit einer wunderbaren Ausstrahlung. Mich fasziniert vor allem ihr fröhliches Gesicht, mit dem sie immer wieder fast schelmisch in die Menge lächelt. Inzwischen haben wir uns wieder niedergelassen und können nun ihrer Ansprache lauschen. Von der wir natürlich kein Wort verstehen. Das mit dem Hindi lernen hat ja dann doch bei der Reisevorbereitung nicht mehr geklappt. Zum Glück wird aber im Anschluss dann auch alles noch ins Englische übersetzt. Es geht darum, selbstlos zu handeln und damit die Welt zuu verändern. Später erfahren wir noch, dass selbstloses Handeln eine der täglichen Aufgaben, die jeder erfüllen muss ist. Im Anschluss an diese Ansprache oder Predigt, oder wie auch immer, wird gemeinsam meditiert. Es hat schon etwas besonderes mit dieser Frau, die auch mit geschlossenen Augen und dem Lächeln auf ihren Lippen eine besonders positive Ausstrahlung hat, zu meditieren. Während der Meditation spazierte auch ganz gemächlich ein Hund durch die Menschenmassen und machte es sich neben Amma am Podest gemütlich, hat sich etliche Male herumgewälzt und dann einfach dazugekuschelt. Ich denke, Tiere spüren positive Energien besonders stark.

Am Ende gibt es dann noch einen Dashan, das ist ein Segen bei welchem Amma jeden zu Segnenden umarmt. Wir stellen uns auch brav in der Reihe an und werden dann von noch sicher fünf Mal darauf hingewiesen, dass wir uns unser Gesicht abwischen sollen, was wir natürlich eingehend mit unseren Taschentüchern machen. Kurz bevor ich zu Amma komme, wird mir dann auch noch der Rucksack abgenommen und ich werde ganz herzlich umarmt, dabei flüstert sie mir ein paar Worte ins Ohr, die ich leider wieder nicht verstanden habe. Aber ich spüre die Kraft dieser Frau und den Blick mit dem wir uns vor der Umarmung angesehen haben. Es ist vielleicht anmaßend, aber ich spüre, dass es da Gemeinsamkeiten gibt. Danach bekomme ich noch ein Bonbon und ein Zeitungsbriefchen mit weißem Pulver in die Hand gedrückt. Und schon ist alles vorbei.
Am Einstieg unseres Bootes wachsen schon diese schönen Pilze. Einmal was für Robert den Pilzexperten
Eindrücke beim gemütlichen dahintuckern
 Ein richtig großer Entenschwarm
 Palmen am Weges- äh Kanalrand
 Mittagessen
 Alles brav aufgegessen
Der erste Blick auf den Ashram aus der Ferne im Vordergrund sieht man sogenannte Chinesische Fischernetze
Die Brücke
 

Wir sitzen dann noch einige Zeit am Meer und bewundern einen wunderschönen Sonnenuntergang, während wir das Erlebte nachwirken lassen. Amma ist schon wieder unterwegs zur nächsten Veranstaltung. Nachdem es schon dunkel wird und wir noch einen längeren Heimweg vor uns haben, machen wir uns wieder auf den Weg, überqueren die Brücke und suche uns ein Taxi in den nächsten Ort zur Busstation. Wir erwischen so ein wunderschönes altes Gefährt und werden sehr gemächlich zum Bus chauffiert. Unterwegs erfahren wir dann auch, dass das Taxi im selben Jahr wie ich Geburtstag feiert. Der Bus ist nicht gerade ein Highlight der modernen Technik und sieht so aus, als ober er das Alter des Taxis bei weitem überbieten kann. An die technischen Standards kommt er auf jeden Fall nicht heran. Immerhin hat er noch Türen und die Andeutung von Fenstern. Mit dem gehts jetzt 1,5 Stunden retour und wir sind wirklich froh dann heil in unserem schönen neuen Quartier anzukommen.

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