Arunachala der heilige Berg und das Shivaratri Fest

Der Wecker steht auf 5:30 und ich mache mich gleich auf den Weg. Am Kaffeestand gibts dann aber doch einen Pflichtstopp und auch Wasser wird wieder ordentlich gefasst. Die Mission für heute ist das barfüßige Ersteigen des heiligen Berges und ehemaligen Vulkans, Arunachala. Kurz vor der Virupaksha Höhle möcht ich einen Inder erwischen, der mir gestern erzählt hat, dass er schon seit 10 Jahren jeden Tag um 6:00 Uhr auf den Berg geht. Also nichts wie hin. Bei dem kleinen, Paravati geweihten Tempel wo ich ihn treffen möchte, treffe ich aber jetzt einmal nur den Tempelwächter von gestern. Er hat heute schon keinen Bart mehr und er hat uns gestern schon erzählt, dass er sich immer zu Ehren dieses Shivaratri Festes das Kopfhaar komplett abschneidet um sich als Paravati die Braut Shivas zu schmücken. Ich sehe ihn dann später beim herunterwandern noch einmal und stelle hier einmal drei Fotos des selben Mannes die innerhalb von 24 Stunden aufgenommen wurden, rein.

Ist schon eine gewaltige Veränderung. Der Führer den ich erwischen wollte, geht heute wegen des Festes nicht auf den Berg, auch er wird sich für den feierlichen Umzug verkleiden. Soviel zu jeden Tag!  Aber der Neffe des Tempelwächters führt mich dann auf den Berg. Einen Preis will er aber nicht sagen. Na und so marschieren wir los. Barfuß, die Treckingsandalen hinten auf den Rucksack geschnallt, den mein Führer natürlich sofort an sich nimmt. Den kann doch nicht der Besucher tragen. Ich bin dann schon irgendwie dankbar, da das Barfuß auf einen Berg gehen für mich schon eine neue Erfahrung und damit auch Herausforderung ist. Ich denke ich schlage mich recht gut und komme auch ohne die diversen Hilfsangebote klar. Folge den Schritten meines Führers oder suche mir meine eigenen nächsten Trittflächen und genieße tolle Ausblicke in den Sonnenaufgang, über die morgendliche Stadt und den Tempel.



Blick vom Arunachala



Am Gipfel angekommen wurden wir sofort von Hindus begrüßt, die anscheinend so wie ein Italiener, der beim Aufstieg entgegen gekommen ist, auf dem Berg übernachteten. Sie hatten auch eine Schüssel mit zerdrückten Früchten mit, aus der sich mein Führer sofort bediente. Ich lehnte dankend ab. Das war mir dann doch ein bisschen zu unsicher in Bezug auf die Hygiene. Die ganzen runden Felsen hier am Gibfel sind sehr rutschig und klebrig vom für Shiva geopferten Öl und ich konnte ein wenig später sogar eine Stelle sehen, an der das Öl ein richtiges kleines Rinnsahl vom Felsen herunter bildete. Es ist ein wirklich erhebendes Gefühl hier am Gipfel zu stehen und die noch kühle Morgensonne zu genießen. 
Mein Führer bringt mich dann noch zu einer kleineren Höhle, die sich direkt unterhalb des Gipfels befindet, aber nur auf einem sehr schmalen Weg erreichbar ist. Dort treffen wir dann auch einen Freund von ihm, der mir einen Segen im Namen Shivas erteilt und auch den obligatorischen Punkt auf die Stirn malt. Die Höhle mit dem kleinen aber feinen Altar hat schon etwas besonderes, vor allem, wenn man sich drinnen mit dem Rücken an die Wand in Meditationshaltung hinsetzt und hinaus, weit über das Tal sieht. Hier finde ich dann auch einige Minuten der Ruhe, bis die beiden draußen wieder lautstark zu debattieren beginnen.



Der mit meiner Brille ist mein Führer. Die Brille hätte er am liebsten gleich behalten. aber so gehts dann doch wieder nicht. Die Beiden baten mich dann noch ob ich ihnen nicht eines der Fotos geben kann und so hat sichs dann ergeben, dass wir noch gemeinsam bis zum Ort hinunter und zu einem Fotogeschäft abgestiegen sind und ich dort nicht nur die Fotos der Beiden, sondern auch noch die Fotos vom Steinmetz und den Frauen von gestern sowie die Fotos von den Vorbereitungen für den Shrivata Umzug ausarbeiten lassen konnte. Am Weg zurück hinauf zu Paravatis Tempel kam uns dann auch schon die Gruppe am Weg zum Umzug entgegen. Bei den Fest handelt es sich übrigens um das Shivaratri Fest. Zu diesem Fest und auch zu den anderen Hinduistischen Festen und Fastentagen gibt es hier eine gute Informationsseite.
Der Umzug kam dann ein bisschen durcheinander bis ein jeder das eigene Foto hatte, gings echt drunter und drüber, danach aber wieder sehr würdig weiter.
Zitronen annähen
 Den Zitronenmann möcht ich euch nicht vorenthalten
 Hier ein besseres Detailfoto
Und hier das Zitronenmontagewerkzeug, beim fotographieren hab ich die Auskunft erhalten, dass es gar nicht weh tut. Wir finden aber beide, dass der nicht wirklich fröhlich dreinschaut beim annähen.
Wir machen uns jetzt aber auch auf den Weg in die Stadt um dem Umzug beizuwohnen und noch ein paar Stimmungsfotos zu erhaschen.








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